Was tun, wenn es plötzlich brennt?

Die Feuerwehr Reisensburg gibt Tipps. Und sie zeigt die Folgen eines Fettbrandes. Die Flammen schlagen wirklich hoch.

Eine Tasse Wasser ist gerade in einen Liter heißes Speisefett geschüttet worden: Bei der Informationsveranstaltung der Freiwilligen Feierwehr Reisensburg am Freitag wurde deutlich, was dabei passiert. – Bild: Peter Wieser

Was passiert, wenn brennendes Fett mit Wasser in Verbindung kommt? Es spritzt explosionsartig nach oben. Obwohl es gerade einmal eine Tasse Wasser ist, die Brandschutztechniker Martin Kränzle in den Liter brennenden Speisefettes schüttet – die Flamme ist gewaltig. Bei der Demonstration wird klar: Einen Fettbrand mit Wasser zu löschen kann nicht nur in kürzester Zeit die komplette Küche in Brand setzen; die große Hitzeentwicklung kann zudem zu verheerenden Brandverletzungen führen. Bei hohen Temperaturen können sich Fette von selbst entzünden und sind übrigens eine der häufigsten Ursachen von Küchenbränden. Doch wie bringt man die Flammen unter Kontrolle, wenn sie plötzlich aus dem Kochtopf oder der Bratpfanne schlagen? Einen Fettbrandlöscher hat man normalerweise nicht in der Küche stehen und eine Löschdecke ebenfalls nicht gleich zur Hand.

„Auf keinen Fall mit Wasser“, betont Kränzle. Ganz wichtig sei dabei, richtig zu reagieren. „Am besten einen Deckel drauf und die Hitzezufuhr ausschalten. Nach Möglichkeit den Topf zur anderen Kochplatte schieben und die Feuerwehr rufen.“

„Entstehungsbrände richtig löschen“, lautete das Motto der Informationsveranstaltung, zu der die Feuerwehr Reisensburg mit Pfitzmayr Brandschutztechnik aus Oberrohr am Freitag eingeladen hatte: Was ist richtig? Und was kann passieren, wenn man sich falsch verhält?

Auch ein Feuerlöscher will richtig eingesetzt sein

Wenn beispielsweise plötzlich der Papierkorb oder der Computerbildschirm aus welchen Gründen auch immer Feuer gefangen hat, wird von einem Entstehungsbrand gesprochen. Wie man einen solchen effektiv bekämpft und dabei Schlimmeres verhindert, auch dies wurde simuliert. Einen Feuerlöscher zu bedienen, sei zwar kein Hexenwerk, so Kränzle. Aber man sollte ihn richtig einsetzen: Also ihn nicht wahllos in die Flammen oder gegen die Windrichtung richten und ihn schon gar nicht zuvor erst einmal probeweise betätigen. Weiter sollte das Löschmittel für die jeweilige Brandklasse geeignet sein. Schlagen die Flammen allerdings bereits aus den Fenstern, dann richtet auch der größte Feuerlöscher nicht mehr viel aus.

Eine solche Veranstaltung, bei der auch die Wirkung einer im Feuer explodierenden Spraydose demonstriert wurde, gab es in Reisensburg schon einmal. Auch dieses Mal waren wieder über 50 Interessierte gekommen, um sich zu informieren. Die Augenzeugen waren von der heftigen Reaktion von heißem Fett und Wasser beeindruckt. Und: Einen Feuerlöscher nimmt man ja auch nicht jeden Tag in die Hand – glücklicherweise.

Quelle: www.guenzburger-zeitung.de