Bei der jüngsten Dienst- und Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reisensburg im Gasthof Bayer konnten der Vorsitzende Gerhard Stocker, erster Kommandant Martin Mayer und Jugendwart Alexander Werdich viel gutes berichten.
Unter den Floriansjüngern befanden sich auch Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Ordnungsamtsleiter Helmut Stammer, Stadtrat und Feuerwehrreferenten Ferdinand Munk und Günter Treutlein sowie Stadtbrandmeister Achim Senser.
Auf Vereinsebene berichtete Stocker, dass im letzten Jahr die Beschaffung des neuen Mannschaftstransportwagens (MTW) an oberster Stelle stand. Hierfür wurden die finanziellen Mittel komplett aus Rücklagen und Spenden vom Verein aufgebracht. Nach Beschaffung und Aus- und Umbau konnte das Fahrzeug im November 2015 in Dienst gestellt werden. Weitere Höhepunkte waren der Vereinsausflug sowie das Dorf- und Schlachtfest. Hier wurde der Verein mit Geld- und Sachspenden ebenfalls für die Beschaffung des MTW unterstützt. Offiziell soll das Fahrzeug beim diesjährigen Dorffest der Öffentlichkeit vorstellt werden und den kirchlichen Segen erhalten.
Eine Feuerwehrfrau und 36 Feuerwehrmänner unterstehen momentan dem Kommandanten Martin Mayer. In seinem Jahresbericht berichtet er über die Einsätze des vergangenen Jahres. Zwei Kleintierrettungen, eine Wohnungsöffnung für den Rettungsdienst, oder ein sog. Kleinbrand, seien nahezu normale Einsätze die zum „Tagesgeschäft“ gehören.
Erwähnenswert war der Brand des ehemaligen Gutshofes auf dem BKH Gelände. Hier wurden die Reisensburger Floriansjünger, schon vor der offiziellen Alarmierung durch die Leitstelle, mittels Sirene – ausgelöst durch einen Druckknopfmelders – am Feuerwehrhaus zusammen gerufen.
Unverständnis machte sich breit, als Mayer berichtete, dass der Einsatz, bei dem ein Mann unter seinem Aufsitzrasenmäher eingeklemmt wurde, dem Opfer in Rechnung gestellt wurde. „Mein Selbstverständnis als Feuerwehrmann leidet darunter erheblich. Retten, Löschen, Schützen und Bergen sind die Schlagworte der Tätigkeiten, die wir für unseren Nächsten gerne und vorbehaltlos zu jeder Tages- und Nachtzeit leisten.“ so Mayer.
Der schlimmste Einsatz war ein Verkehrsunfall auf der B16 Richtung Gundelfingen mit mehreren PKW und mehreren Verletzten. In Folge dieses Unfalles erlitt ein elf Jähriges Mädchen so schwere Verletzungen, dass es im Krankenhaus verstarb.
Auch bei der Ausbildung der Mannschaft gab es keinen Stillstand, so wurde ein Kamerad zum Maschinist und vier weitere zu Truppführern ausgebildet. Insgesamt sind 19 Mann mit dem Umgang der Kettensäge geschult, 12 Kräfte machten den Lehrgang zum Sprechfunker. Diese Schulungen und Lehrgänge halten den Ausbildungsstand hoch.
Die Ausrüstung des vorhandenen Löschgruppenfahrzeuges wurde im vergangenen Jahr auch ergänzt. Es wurden zwei weitere Handfunkgeräte für den Atemschutztrupp, sowie eine Atemschutznotfalltasche beschafft. Die Handscheinwerfer wurden durch moderne Knickkopflampen mit LED-Technik ersetzt. „Der Stadt Günzburg gilt mein Dank für die Bereitstellung der finanziellen Mittel, die zur Umsetzung der genannten Maßnahmen erforderlich waren.“ fuhr Mayer fort. Er bedankte sich auch beim Vereinsvorstand, den Jugendwarten, den Betreuern der Kinderfeuerwehr für die stets gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit. Dass die sehr gute Jugendarbeit Früchte trägt zeigt sich daran, dass zwei Buben und ein Mädchen aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr aufgenommen werden konnte.
Befördert zum Oberfeuerwehrmann wurde Stefan Schroweg und Nico Zacher. Das Abzeichen Zum Hauptfeuerwehrmann erhielt Michael Seitz.
Auch in Sachen Jugend war einiges geboten wie Jugendwart Alexander Werdich berichtet. In 22 Übungen wurde den vier Mädchen und acht Buben das feuerwehrtechnische Grundwissen vermittelt. Daneben stand die Kameradschaft aber nicht im Hintergrund: Zum Beispiel beim DVD- und Spieleabend im Gerätehaus, beim Dorfschießen der Reisensburger Vereine, verschiedene Ausflüge und Besichtigungen, sowie beim Vereinsabend des Feuerwehrvereins und der eigenen Weihnachtsfeier wurde die Gemeinschaft untereinander gefördert.
Weiterhin zählen gemeinsame Übungen von Jugend- und Kinderfeuerwehr fest zum Programm, um auch hier den Kontakt so früh wie möglich herzustellen.
Als Besonderheit ist wohl die 24-Stunden-Übung zu erwähnen, in der der Alltag einer Berufsfeuerwehr nachempfunden wurde. Über den ganzen Tag und die Nacht hinweg durften die Jugendlichen inszenierte Übungseinsätze erproben. Dabei wurden sie von erfahrenen Feuerwehrleuten unterstützt, begleitet und angeleitet.
Beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Krumbach wurden von den Jugendlichen zweimal die Stufe eins und zweimal die Stufe zwei mit Bravur gemeistert. Dass die sehr gute Jugendarbeit Früchte trägt zeigt sich daran, dass drei Jugendliche mit Erreichen der Volljährigkeit in die aktive Wehr wechselten, und dafür aus der Kinderfeuerwehr zwei Mitglieder nachrutschten.
Kinderfeuerwehr als neues Fundament der Feuerwehren
Dem Leiter der Kinderfeuerwehr Norbert Stelze zu Folge ist der demographische Wandel auch bei der Feuerwehr in Reisensburg zu spüren, und man ist froh, den Grundstein für die Kinderfeuerwehr schon vor sechs Jahren gelegt zu haben. Stetig steigende Mitgliederzahlen zeigen, dass das Konzept Erfolg verspricht. So werden momentan 24 Kinder durch Ausflüge, Besichtigungen, und kleineren Übungen an die Feuerwehr heran geführt. Bei 20 Treffen wurden nicht nur sogenannte Spritzerübungen abgehalten, sondern auch mit der Rettungshundestaffel geübt, das Wasserwerk besichtigt, oder Halloween gefeiert. Stelzle bedankte sich bei seinen Betreuern Markus Mayerhofer und Jürgen Anwald, sowie bei allen Unterstützern der Kinderfeuerwehr, ohne die ein solches Projekt nicht zu stemmen wäre.
Patenverein überreicht eine Spende
Sichtlich überrascht waren alle Anwesenden, als die Vertreter des Krieger- und Soldatenvereins Stefan Frey und Josef Mayer sich von Ihren Plätzen erhoben und Gerhard Stocker und Martin Mayer einen Scheck in Höhe von 1500 Euro übergaben. Damit soll ebenso die Beschaffung des neuen MTW unterstützt werden.
(Bericht: Thomas Burghart)