Eine umfassende Mitglieder- und Dienstversammlung der Feuerwehr Reisensburg fand am 16. September im Gasthaus Bayer statt. Der erste Vorsitzende Gerhard Stocker stellte die ordentliche und fristgerechte Ladung fest, und übergab nach dem Totengedenken zunächst das Wort an Alexander Werdich dem ersten Kommandanten der Feuerwehr. Bedingt durch die Coronapandemie umfasste der Bericht die Jahre 2019, 2020 sowie 2021. Trotz der Umstände, die die Feuerwehr unter Corona hinnehmen musste, ist es umso erfreulicher, dass innerhalb der letzten drei Jahre acht neue Mitglieder in die aktive Wehr aufgenommen werden konnten. Aktuell verfügt die Feuerwehr über 38 aktive Einsatzkräfte wovon drei weiblich sind.
Zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit der Feuerwehr, und zum Schutz vor Ansteckung mit dem Coronavirus musste der komplette Übungsbetrieb auf ein Minimum heruntergefahren werden. Hierzu war es unter anderem nötig Onlineübungen durchzuführen, so wie die Mannschaft in mehrere kleinen Gruppen aufzuteilen. Die Floriansjünger Namen so im Jahr 2021 an 28 Übungen Teil, um somit die Einsatzfähigkeit und damit den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen. Neben 500 Einsatzstunden opferten die Helfer noch 700 Stunden ihrer Freizeit für den Übungsdienst. Zu den Übungen am Standort kamen auch noch Lehrgänge auf Kreisebene wie zum Beispiel der Atemschutzgeräteträger, der Maschinist, und an der Landesfeuerwehrschule der Gruppenführer und der Leiter einer Feuerwehr, welcher von den Kommandanten belegt wurde. Insgesamt sieben Kameraden und Kameradinnen begonnen mit der feuerwehrtechnischen Grundausbildung oder haben diese erfolgreich abgeschlossen.
Trotz der Pandemie galt Einsätzen abzuarbeiten, so wurden im Jahre 2019 insgesamt 14 Einsätze und im Jahre 2020 insgesamt 18 Einsätze abgearbeitet. Das Jahr 2021 sticht mit insgesamt 35 Einsätzen hervor, insgesamt wurden rund 500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Aufgrund eines Unwettereinsatzes in der Nacht vom 23. auf den 24.6. 2021 musste die Feuerwehr im kompletten Stadtgebiet Wasserschäden nach einem Starkregen beseitigen. Alexander Werdich betonte hier die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Feuerwehren des Stadtgebietes.
Bei der turnusmäßigen Inspektion, quasi der Feuerwehr TÜV, wurde die Feuerwehr mit der Note sehr gut ausgezeichnet. Aufgrund der Pandemie, und zum Schutz der Mannschaft, wurde auf die Anwesenheit dieser verzichtet.
Umso erfreulicher ist es, dass im September 2021 insgesamt neun Feuerwehrdienstleistende das Leistungsabzeichen die Gruppe im Löscheinsatz erfolgreich ablegen konnten. Erfolgreich abgelegt wurden die Stufen 2, 3, 4 und 6.
Neben dem hohen Ausbildungsstand der Feuerwehr sticht auch positiv die Anzahl der Betreuer der Kinder- und Jugendfeuerwehr Reisensburg hervor. Dass hier eine sehr gute Arbeit betrieben wird zeigt die Stärke der beiden Gruppen mit insgesamt über 50 Kinder und Jugendlichen. Aktuell kümmern sich vier Kameraden und Kameraden um unsere Kinderfeuerwehr, und fünf um die ebenso erfolgreiche Jungendarbeit.
Als größte Neubeschaffung der letzten drei Jahre gilt wohl die Beschaffung und der Einbau einer sogenannten Schaummittelzumischanlage in das vorhandene Löschgruppenfahrzeug. Mit dieser Anlage ist es nun möglich, dem Löschwasser in verschiedenen Konzentrationen Schaummittel beizumischen. Durch die Beimischung wird weniger Löschwasser benötigt, der Wasserschaden dadurch reduziert, und der Löscherfolg tritt schneller ein. Unter der Regie des zweiten Kommandanten Christian Stelzle und der tatkräftigen Unterstützung des ehemaligen Stadtbrandinspektors Christian Eisele wurde dieses Projekt hervorragend umgesetzt. Gerade für die Atemschutzgeräteträger wurde einiges investiert. Neben einer neuen Registrierungseinrichtung, welche im ganzen Stadtgebiet verwendet wird, wurden auch neue Helme, zwei Leinenbeuteln mit Zusatzausrüstung sowie ein Schlauchpaket beschafft. Ebenso beschaffte die Stadt Günzburg einen Akkubetriebenen Drucklüfter um verrauchte Gebäude und Räume besser entrauchen zu können. Aus Vereinsmitteln wurde ein Navigationsgerät beschafft, welches an das Digitalfunkgerät angeschlossen ist. Hierauf wird im Einsatzfall gleich die Zieladresse durch die Leitstelle geschickt. Durch eine großzügige Spende der Munk Group konnten einheitliche T-Shirts und Hoodies beschafft werden.
Weiter berichtet Alexander Werdich dass seit der Schließung der Sparkassenfiliale in Reisensburg der öffentliche Defibrillator am Feuerwehrhaus für jedermann zugänglich ist. In diesem Zuge machte er auch Werbung für die neue Ersthelfer Gruppe mit Zusatzausbildung im Bereich erster Hilfe, die gerade in den Kinderschuhen steckt.
Durch Baumaßnahmen rund um das Gerätehaus wurden neben weiteren Parkmöglichkeiten auch ein barrierefreier Zugang zu den Sozialräumlichkeiten geschaffen. Seit Mitte 2021 stehen der Jugendfeuerwehr in unmittelbarer Nähe zum Gerätehaus angemietete Räumlichkeiten zur Verfügung. Nichtsdestotrotz ist die Feuerwehr aktuell auf drei Gebäude verteilt und man möchte in den kommenden Jahren das derzeitige Gerätehaus auf Standort, Größe und Bausubstanz kontrollieren und für die Zukunftsausrichtung planen.
Alexander Werdich bedankte sich bei der Stadt Günzburg so wie bei den beiden Feuerwehrreferenten Ferdinand Munk und Günther Treutlein für deren Engagement und die Bereitstellung der finanziellen Mittel zur Umsetzung der einzelnen Projekte.
Allerhand zu tun hatten Kommandant Werdich und der Vereinsvorsitzende Stocker beim Punkt Neuaufnahmen, Beförderungen und Ehrungen.
Zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Reisensburg wurde Franz Stelzle ernannt, er trat 1966 in die Feuerwehr ein, er war ausgebildeter Atemschutzgeräteträger, Maschinist und Gruppenführer. Das Amt des Gerätewartes hatte er von 1988 – 2000 inne. Das Leistungsabzeichen legte er in der Stufe Gold-Rot ab, und wurde zuletzt zum Löschmeister ernannt. Sein Sohn Christian ist aktuell der stellvertretende Kommandant und sein zweiter Sohn Markus ebenfalls Mitglied der Feuerwehr. Stelzle ist der Feuerwehr Reisensburg sehr verbunden und war bei der Indienststellung der letzten vier Fahrzeuge immer dabei.
Die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Günzburg e. V. wurde im Rahmen der Inspektion 2021 Norbert Stelzle verliehen. Er ist seit 1984 in der Feuerwehr aktiv, er ist maßgeblich an der Gründung der Kinderfeuerwehr beteiligt gewesen und ist seit März 2006 der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Neben ihm wurden auch seine Betreuerkollegen Jürgen Anwand und Markus Mayerhofer der Kinderfeuerwehr beim Jugendleiter Empfang des Landkreises Günzburg mit dem Ehrenpreis für 10 Jahre Jugendarbeit ausgezeichnet.
Insgesamt acht Mitglieder per Handschlag wurden durch den Kommandanten in den aktiven Dienst aufgenommen. Besonders erfreulich ist es, dass einige Mitglieder bereits schon seit der Kinderfeuerwehr Ihr Interesse an der Feuerwehr gezeigt haben.
Nach erfolgreicher Truppmannausbildung wurden zum Feuerwehrmann ernannt: Jeremias Kemming, Manuel Lopez, Hannes Löhle.
Nach erfolgter Truppführerausbildung wurden zum Oberfeuerwehrmann bzw. Frau ernannt: Nina Stelzle, Josefine Merklein, Tim Deininger, Tim Eisele, Timo Stelzle, Daniel Imminger, Christina Klein
Zum Hauptfeuerwehrmann wurden nach langer Dienstzeit als Oberfeuerwehrmann ernannt: Daniel Engenhart, Martin Gruber, Sebastian Kuhn, Benedikt Segerer
Löschmeister dürfen sich nun Stefan Schroweg und Nico Zacher nennen, durch die erfolgreiche Teilnahme am Gruppenführerlehrgang.
Eine besondere Ehrung für 40 Jahre aktive Dienstzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Reisensburg wurde Bernhard Wahl zum Teil. Er trat 1981 in die Feuerwehr ein, ist seit dem Jahr 2006 der Schatzmeister des Vereins. Für 40 Jahre aktive Dienstzeit erhielt er die Auszeichnung, welche durch Kreisbrandmeister Ralf Maier übergeben wurde, des bayerischen Innenministeriums samt einer Urkunde unterschrieben durch den Innenminister, so wie eine Woche Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim Bayerisch Gmain. Von der Stadt Günzburg erhielt er ebenfalls als Dank und Anerkennung für seine Dienste an der Bevölkerung einen zusätzlichen Gutschein für das Feuerwehrerholungsheim, der auf seine Frau ausgestellt ist. Nicht nur dass seine Frau ihn während der Einsätze und Übungen zur Feuerwehr gehen ließ, auch unterstützt sie ihn bei der Planung und Organisation der Vereinsausflüge. Stadtrat Ferdinand Munk Übergab ihm das Präsent der Stadt als Vertreter des Bürgermeisters und zollte ihm tiefe Dankbarkeit und Respekt für den Dienst.
Anschließend verlassen Norbert Stelzle der Leiter der Kinderfeuerwehr seinen Tätigkeitsbericht der letzten drei Jahre. Auch hier hinterließ die Pandemie deutliche Spuren. Nichtsdestotrotz kann die Kinderfeuerwehr auf ihr zehnjähriges Bestehen mit Stolz auf das Jahr 2019 zurückblicken. Mit einem großen Aktionstag wurde das Bestehen gefeiert. Neben diverse Spiele mit und ohne Wasser waren einige Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes Günzburg, des Rettungsdienstes und der Polizei ausgestellt. Als Highlight galt die Fahrt mit der Drehleiter mit der es in eine schwindelerregende Höhe von 30 Metern ging. Mit der Wärmebildkamera konnte in einem verrauchten Raum ein fiktiver Brand gesucht werden.
Mit dieser Aktion nahm die Kinderfeuerwehr Reisensburg an einem Wettbewerb der Jugendfeuerwehr des Landkreises Günzburgs teil. Bei diesem Wettbewerb wurde der erste Platz erreicht und das Preisgeld in Höhe von 1500€ welches von der Bürgerstiftung des Landkreises bereitgestellt wurde gewonnen werden.
Bis zum Winter 2020 führte die Kinderfeuerwehr Reisensburg den ganz normalen Betrieb fort, musste jedoch im März 2021 aufgrund des Lockdowns den Betrieb komplett einstellen. Erst im Juni 2021 war es dann unter Einhaltung gewisse Hygienekonzepte und eine maximal Gruppe von 10 Personen wieder möglich Gruppenstunden abzuhalten. Erfreulich ist das mit Josefine Merklein eine zusätzliche Betreuerin gewonnen werden konnte. Mit steigendem Mädchenanteil in der Kinderfeuerwehr ist eine weibliche Betreuerin ein purer Gewinn. Trotz der Corona bedingten Pause konnte die Mitgliederzahl der Kinderfeuerwehr von 25 auf 30 Kinder gesteigert werden. Erwähnenswert ist es, dass sich 12 Mädchen Stolz Mitglieder nennen dürfen. Noch erfreulicher ist es, dass im Jahr 2021 acht Kinder und im Jahr 2022 fünf Kinder an die Jugendfeuerwehr übergeben werden konnten.
Auch bei der Jugendfeuerwehr musste auch eine lange Zeit eine unfreiwillige Pause eingelegt werden. Besonders positiv hob der Jugendwart Nico Zacher aber hervor, dass derzeit in der Jugendfeuerwehr 25 Jugendliche davon sechs Mädchen auf den aktiven Dienst in der Feuerwehr vorbereitet werden. Mit diesem Mitgliederstand ist die Jugendgruppe der Feuerwehr einer der größten im Landkreis Günzburg. Bei der modularen Truppausbildung im Jahre 2021 nahmen fünf Jugendliche erfolgreich teil und haben dafür den ersten Grundstein für den Einsatzdienst gelegt. Beim Wissenstest in Waldstetten konnten insgesamt 15 Jugendliche ihr Wissen um den Brandschutz erfolgreich unter Beweis stellen.
Besonders freut sich Zacher über die neu geschaffenen Räumlichkeiten für die Jugendfeuerwehr. Damit hat nun jedes Mitglied seinen eigenen Spind, und die Möglichkeit seine Schutzkleidung zu verstauen.
Im Zeitraum vom 2019 – 2021 konnten insgesamt drei Jugendliche in den aktiven Dienst gestellt werden.
Durch den sehr hohen Mitgliederstand in der Jugendfeuerwehr musste die Jugendgruppe um effektiv üben zu können in zwei Gruppen geteilt werden. Glücklicherweise stehen zur Jugendausbildung der stellvertretende Jugendwart Daniel Engenhard, und die Betreuer Nina und Timo Stelzle so wie Tim Deininger an Zachers Seite.
Abschließend bedankte sich Nico Zacher bei Ferdinand Munk der immer ein offenes Ohr für die Jugendarbeit der Feuerwehr hat. Weiterer Dank gilt seinem Betreuerteam so wie Thomas Burghart.
Dass der Erfolg einer Kinder- und Jugendfeuerwehr nur mit der nötigen finanziellen Unterstützung erfolgreich sein kann, war den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Reisensburg lange klar. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2022 der Förderverein der Kinder- und Jugendfeuerwehr Reisensburg e. V. gegründet, berichtet stolz der Vereinsvorsitzende Johann Stelzle. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zu unterstützen, und dafür gegebenenfalls die nötige Ausrüstung zu beschaffen. Ferner sollen zur Steigerung der Gemeinschaft gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel Ausflüge finanziert werden. Stelzle brachte es auf den Punkt, die Jugend von heute sind die Retter und Helfer von morgen. mit dem Aufruf „Komm mach mit!“ wirbt der Verein um neue Mitglieder.
Der Tätigkeitsbericht des Vereinsvorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Gerhard Stocker konnte ebenfalls aufgrund der Corona bedingten Pause an Vereinsaktivitäten nur sehr kurz ausfallen. Das traditionelle Dorffest konnte leider nicht durchgeführt werden, lediglich ein Schlachtfest „to go“ im Jahre 2021 war ein voller Erfolg. Nur mit einem gewissen Hygienekonzept war es möglich Kesselfleich, Blut- und Leberwurst, sowie frisches Sauerkraut „to go“ anzubieten. Besonders erfreulich war es, dass die Reisensburger Bürger sich vorbildlich an die Schutzmaßnahmen gehalten haben, und umso erfreulicher war es, dass auch Feuerwehrkameraden anderer Feuerwehren gekommen sind und sich die frischen Leckereien haben, schmecken lassen.
Gerhard Stocker bedankte sich bei allen Helferninnen und Helfern und auch deren Partnerinnen und Partnern, die der Feuerwehr Reisensburg immer verbunden sind und bei jeder Möglichkeit mit anpacken. unter dem Motto „Viele Hände schnelles Ende“ beweist der Verein Zusammenhalt.
Die Grußworte der Kreisfeuerwehrinspektion überbrachte Kreisbrandmeister Ralf Maier. besonders hervor hob er die starke Kinder- und Jugendfeuerwehr hervor. Besonderes sei auch der Zusammenhalt innerhalb der Wehr bemerkenswert. Diesen Ausführungen schloss sich auch der Stadtrat und Feuerwehrreferent Ferdinand Munk der in Vertretung des Oberbürgermeisters gekommen war an. Auf so eine Feuerwehr darf man mit Recht stolz sein. Anschließend bedankte sich für die gute Zusammenarbeit der Kommandant und Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Günzburg Christoph Stammer. Er wünschte wie seine Vorredner stets eine gesunde Rückkehr von den Einsätzen und Übungen.