Feuerwehrgeschichte – Ehemalige Ausrüstung bei der Feuerwehr Reisensburg

Tragkraftspritze

Das „Motorzeitalter“ bei der Freiwilligen Feuerwehr in Reisensburg begann im Kriegsjahr 1944, als eine Tragkraftspritze TS 8 von der Feuerwehrgerätefabrik Gebrüder Bachert in Bad Friedrichshall mit der Werksnummer 3337 beschafft wurde. Die Pumpleistung wurde mit 800 Liter in der Minute angegeben. Zum Antrieb der Pumpe hat Bachert einen Breuer-Motor, Typ C7 mit 28 PS verbaut. Motor-Nummer 37670. Die Feuerlöschkreiselpumpe wird mit Mischung 1 : 20 betrieben und war offiziell bis 1967 im Einsatz. Unser Ehrenmitglied Franz Stelzle hat die komplette Pumpe im Jahr 1994 einer Generalüberholung unterzogen, neu gelagert und abgedichtet, sodass sie auch heute noch voll funktionsfähig ist.

Tragkraftspritzenanhänger

Zum Transport der neuen Tragkraftspritze wurde natürlich auch ein passender Anhänger benötigt. Der wurde im gleichen Jahr wie die Pumpe beschafft und war anfangs (so die mündliche Überlieferung von älteren Feuerwehrkameraden) noch in der Farbe dunkelgrün lackiert. Dunkelgrün war zu dieser Zeit die Farbe bei den Feuerwehrfahrzeugen und Anhängern, da die Feuerwehr im Dritten Reich der „Feuerschutzpolizei“ zugeordnet war. Der Hersteller und das Alter des Anhängers sind unbekannt. Nach der Überlieferung wurde der Tragkraftspritzenanhänger, der mit Stahlrädern und Vollgummibereifung ausgestattet ist, gebraucht erworben.

Bei Einsätzen am Ort musste der Löschanhänger in der Regel durch die Aktiven von Hand gezogen und geschoben werden. Vereinzelt kam auch mal ein Traktor zum Einsatz, wenn er gerade greifbar war. Bei überörtlichen Einsätzen stellte der Feuerwehrkamerad Leopold Munk als Zugfahrzeug seinen blauen Firmen-LKW, einen Opel-Blitz, zur Verfügung. Die Löschmannschaft nahm auf der Pritsche „Platz“.

Auf dem Bild ist als Zugfahrzeug für die Ausfahrt der schöne blaue Lanz-Traktor von Ehrenmitglied Franz Stelzle vorgespannt. Daten zum Traktor: Lanz Typ 2806, 2-Takt-Betrieb, 1 Zylinder liegend, 1954 neuer Motor eingebaut und mit Anlasser versehen, 28 PS Leistung, Diesel, 3710 cm³ Hubraum. Der Vorbesitzer ist unbekannt. Seit 1979 ist Franz Stelzle stolzer Besitzer des Oldtimers, den er selbst restauriert hat.

Löschgruppenfahrzeug LF 8

Bis zur Indienststellung im Juli 2010 besaß die Feuerwehr Reisensburg ein so genanntes Löschgruppenfahrzeug LF8. Neben einer Tragkraftspritze TS 8 verfügte das Fahrzeug auch über eine so genannte Vorbaupumpe. Ausgelegt war dieses Fahrzeug primär für die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung im kleineren Ausmaß.

Nach seiner Außerdienststellung in unserer Wehr, wurde das Fahrzeug vom Bezirkskrankenhaus Günzburg übernommen, und als so genannte Gerätewagen eingesetzt. Im November 2023 ging das Fahrzeug final in Deutschland außer Dienst gesetzt und in die Ukraine exportiert.